STELLUNGNAHME: National Express erklärt Hintergründe zu den Novemberverspätungen
Köln, 23. November 2018 - In den letzten Wochen wurde die Geduld der Pendler auf den Linien RB 48 und RE 7 auf eine harte Probe gestellt. Infolge vieler Baumaßnahmen, Problemen an der Infrastruktur und den daraus resultierenden Teilausfällen war ein Betrieb nach Fahrplan nur schwer möglich.
Zuletzt führten die von der Deutschen Bahn angekündigten Gleis- und Weichenarbeiten in Köln-Mülheim zu erheblichen Einschränkungen, von denen vor allem die RB 48 betroffen war. Auf dieser Linie konnte nur ein Zug pro Stunde zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Bonn-Mehlem verkehren. Die übrigen Fahrten, die normalerweise bis Köln Hbf fahren, mussten bereits in Opladen enden. Durch die Baumaßnahmen kam es in jeder Richtung zu Verspätungen von 20 bis 25 Minuten und zu einer deutlich höheren Auslastung der Züge. Die Linie RE 7 fuhr zwischen Opladen und Köln eine Umleitung über die Güterzugstrecke. Auch hier kam es zu teils hohen Verspätungen von bis zu 30 Minuten.
National Express bedauert die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten sehr. Vor allem das verminderte Zugangebot auf der RB 48 habe bei vielen Kunden zu Frust und Unverständnis geführt. „Die Baumaßnahmen bei Köln-Mülheim haben massiven Einfluss auf unseren Fahrbetrieb und sind wir mit den Abweichungen zwischen Planung und Durchführung sehr unzufrieden.“, sagt Marcel Winter, Geschäftsführer der National Express Rail GmbH. „Die Bauarbeiten wurden von der DB Netz geplant und auf dieser Grundlage ein Ersatzkonzept gemeinsam mit unseren Planern erstellt. Dabei wurden wir letztendlich angewiesen, die sogenannten „Zwischentakte“ der RB 48 zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Köln Hbf ausfallen zu lassen. Dieser Umstand und die Instabilität des Fahrplans führen aktuell dazu, dass dies für uns und unsere Kunden keine akzeptable Lösung darstellt.“
Zusätzlich kam es am Bahnhof Opladen zu Fehlinformationen an den Bahnsteigen: Züge des RE 7 wurden am Gleis 1 angezeigt, fuhren aber bedingt durch die Bauarbeiten von Gleis 5. „Diesen Umstand haben wir umgehend an die DB Netz AG gemeldet, die für die Gleisbelegung in den Bahnhöfen zuständig ist“, so Winter weiter.
Darüber hinaus kam es auf den Strecken beider Linien zu weiteren Problemen: Am 14. November führten kurzfristig anberaumte Bauarbeiten der DB Netz zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Hagen zu Verspätungen und Haltausfällen des RE 7 in Schwelm und Ennepetal-Gevelsberg.
Am 12. November sorgte eine Signalstörung zwischen Neuss Hbf und Meerbusch-Osterath für erhebliche Verzögerungen auf diesem Abschnitt. Am 10. November musste die Stecke zwischen Meerbusch-Osterath und Krefeld Hbf aufgrund eines PKWs im Gleisbett voll gesperrt werden. Eine Weichenstörung zwischen Krefeld-Oppum und Krefeld Hbf führte am 06. November zu starken Beeinträchtigungen im Betriebsablauf. Die Züge mussten stellenweise über Krefeld-Uerdingen und Düsseldorf Hbf umgeleitet werden, die Verspätungen beliefen sich auf bis zu 90 Minuten.
Auch auf der RB 48 gab es zum Teil massive Probleme: So blockierte am 08. November ein Güterzug der Deutschen Bahn das Wendegleis in Bonn-Mehlem. Dieser konnte erst am Mittag des 09. November weiterfahren; die RB 48 endete in dieser Zeit in Bonn-Bad Godesberg. Am 13. und 14. November kam es zwischen Bonn Hbf und Bonn-Bad Godesberg sowie in Roisdorf zu Bahnübergangsstörungen und Verspätungen zwischen 20 und 35 Minuten; auch Teilausfälle waren die Folge.
Nicht zuletzt hat National Express weiterhin mit vielen Überholungen durch den verspäteten Fernverkehr, aber auch andere Regional- und stellenweise Güterzüge zu kämpfen. Besonders betroffen ist hierbei die RB 48 zwischen Bonn-Mehlem und Wuppertal-Oberbarmen, die auf einer Strecke stellenweise fünfmal an die Seite muss, um andere Züge passieren zu lassen. Die dadurch entstehenden Verspätungen lassen sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr kompensieren, sodass es zu Teilausfällen kommt. Diese sind ein notwendiges Übel, um Verspätungen wieder ausgleichen zu können.
Auch der RE 7 ist von diesen Überholungen oft betroffen, vor allem zwischen Hamm (Westfalen) und Köln. Auf diesem Abschnitt verkehren stündlich die ICE-Züge von und nach Berlin. Hinzu kommen die Fernverkehrszüge zwischen Wuppertal und Köln, die für eine hohe Streckenauslastung sorgen.
National Express wird im Rahmen dieser unbefriedigenden Betriebssituation erneut an die DB Netz herantreten, und auch das Gespräch mit den Aufgabenträgern suchen, um hier gemeinsam Lösungen herbeizuführen. „Im Zuge von Baumaßnahmen werden wir immer dazu angewiesen, Fahrten ausfallen zu lassen, obwohl die Auswirkungen für uns und unsere Kunden dadurch immens sind“, sagt Marcel Winter – und fügt hinzu: „Wir wollen besser sein, haben aber auf 80 Prozent der Fälle keinen Einfluss, da die Umstände nicht in unserem Zuständigkeitsbereich liegen. Wir hoffen sehr, dass sich die Situation bald wieder entspannt."
Abbildungen 1&2: Durchschnittliche Verspätungsminuten pro Linie von Jan-Okt 2018 (siehe PDF)
Im Monatsvergleich (siehe Abbildungen) ist klar erkennbar, dass auf beiden Linien die Zahl der Verspätungen ab Mai 2018 drastisch zugenommen hat. Diese Verspätungen sind hauptsächlich Zugfolgeverspätungen, sprich: Verspätungen infolge von Überholungen durch die Vorrangregelung. Die von National Express unverschuldeten Verspätungen liegen derzeit bei mehr als 80 Prozent aller Fälle. Maximal neun Prozent der Verspätungen, beispielsweise bei der Linie RE 7, sind eigenverschuldet durch Störungen im Betriebsablauf oder durch Fahrzeugstörungen.
Abbildungen 3&4: Auflistung der Gründe für Verspätungen pro Linie von Jan-Okt 2018 (siehe PDF)
Welche Auswirkungen Infrastruktur-, Fahrzeug- oder andere Störungen auf den täglichen Betriebsablauf haben, wird transparent auf der Leistungsübersicht unserer Homepage veranschaulicht.
https://nationalexpress.de/aktuelles/nx-leistungsuebersicht/re-7
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